Belgien/Brabant wallon: Eine erste Zählung der Obdachlosen vor der Einrichtung mehrerer Übernachtungsmöglichkeiten

Veröffentlicht am 30/09/2022 | La rédaction

Belgien

Dies ist eine Premiere in Wallonisch-Brabant! In Partnerschaft mit dem Centre d'Action Laïque, der König-Baudouin-Stiftung, den ÖSHZ und Universitäten (darunter die UCLouvain) wird das Interkommunale Sozialrelais von Wallonisch-Brabant eine Zählung der Obdachlosen und "schlecht untergebrachten" Personen durchführen.

Diese "Volkszählung" wird in drei Phasen durchgeführt. Die erste Phase wird mit den ÖSHZ der ersten neun am Projekt teilnehmenden Gemeinden durchgeführt. Dabei handelt es sich um die Gemeinden Wavre, Ottignies Louvain-la-Neuve, Nivelles, Jodoigne, Tubize, Rebecq, Grez-Doiceau, Chaumont-Gistoux und Walhain. Die ersten Ergebnisse werden Mitte März 2023 von der König-Baudouin-Stiftung bekannt gegeben.

Erste Zählung

"Das Ziel besteht darin, zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem abgegrenzten Gebiet eine Art Fotografie der Obdachlosigkeit und der sogenannten Obdachlosigkeit zu erstellen", erklärt Catherine Vande Vyvre, die für das Projekt im Relais social zuständig ist."Die verwendete Methode wird eine Datenerhebung mittels Fragebögen sein. Um einen möglichst breiten Überblick über die Situation zu erhalten, wird eine Reihe von privaten und öffentlichen Partnern herangezogen. Diese Partner sind in sehr unterschiedlichen Bereichen tätig. Das reicht von der psychischen Gesundheit über die verschiedenen Bereiche der Obdachlosenhilfe bis hin zur Jugendarbeit, den Heimen und den ÖSHZ. Es ist ein recht breites Spektrum an Partnern, die ihre Zielgruppen und die jeweiligen Situationen gut kennen. Diese Partner werden die Fragebögen auf der Grundlage verschiedener Kriterien ausfüllen: Wohnsituation, Geschlecht, Gesundheitszustand, eventuelle Suchtmittel, ...". Die Phasen zwei und drei der Zählung werden etwas später organisiert. Ziel ist es, die Situation in der gesamten Provinz zu objektivieren, sowohl in Bezug auf die Anzahl der Obdachlosen als auch in Bezug auf die aufgesuchten Orte oder die zu ermittelnden besonderen Erwartungen, insbesondere im Bereich der psychischen Gesundheit.

Ein gemeindeübergreifendes Sozialrelais

Da die Provinz Wallonisch-Brabant keine Großstädte auf ihrem Gebiet hat, blieb sie zusammen mit der Provinz Luxemburg lange Zeit unter der Mindestbevölkerungszahl (50.000 Einwohner), die es ermöglicht, regionale Zuschüsse für die Einrichtung eines städtischen Sozialrelais zu erhalten. Zur Erinnerung: Diese Art von Verein ermöglicht es, die Akteure vor Ort zu koordinieren, die insbesondere gegen große Unsicherheiten und Obdachlosigkeit kämpfen. Nach jahrelangen Vorbereitungen und nach dem Vorbild des Südens des Landes konnte Ende letzten Jahres endlich eine als interkommunales Sozialrelais definierte VoG mit lokaler und provinzieller Unterstützung ins Leben gerufen werden.

Angesichts der tatsächlichen prekären Lage vieler Bürger in dieser doch als wohlhabend geltenden Provinz erhielt das Relais social intercommunal du Brabant wallon einen ersten wallonischen Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro. Nicht weniger als 45 Partner (ÖSHZ, Verbände, Tagesstätten, ...) haben das Projekt unterstützt. Ein zweiter wallonischer Zuschuss (108.000 Euro) wurde gleich im Anschluss gewährt, um konkrete Projekte zur Bekämpfung von Prekarität und Obdachlosigkeit zu entwickeln.

Einrichtungen für die Nachtbetreuung

"Unsere oberste Priorität ist die Unterbringung von Obdachlosen", erklärt Maëlle Dewaele, die Koordinatorin des Relais. "Unsere Hauptaufgabe besteht darin, die Akteure und die vorhandenen Instrumente zu koordinieren. Es ist wichtig, mit den derzeit 45 beteiligten Partnern abgestimmt zu handeln. Da sich die Situation in Wallonisch-Brabant von Provinzen mit Großstädten unterscheidet, befürworten wir ein Hybridmodell. Wir werden keine große Obdachlosenunterkunft (wie in Brüssel) errichten. Die Provinz ist groß. Wir müssen den Menschen in prekären Verhältnissen lange Wege ersparen.

Die Logik besteht also darin, eine gewisse Nähe der Dienstleistungen anbieten zu können. "Wir arbeiten an der Schaffung oder Anpassung einiger Standorte (5 oder 6), die es ermöglichen, das gesamte Gebiet koordiniert zu versorgen.Dieses Hybridmodell soll den Bedarf an Notunterkünften decken, sich aber auch von den Nachtunterkünften in den Großstädten unterscheiden. Wir wollen Obdachlosen und Menschen mit schlechter Wohnsituation auch einen Weg zur sozialen Wiedereingliederung durch Wohnen anbieten. Das ist das Modell des Housing First (man findet zuerst wieder ein Dach über dem Kopf, bevor man sich wieder aufbaut). Ab Montag wird ein "Wohnungsfänger" damit beauftragt, Eigentümer zu finden, die bereit sind, sich an dem Projekt zu beteiligen. Die ersten Projekte werden in einigen Monaten realisiert werden. In der Zwischenzeit wird unser Team auf 9 Personen anwachsen. Die Einstellungen sind bereits im Gange. Die Dinge kommen voran. Und andere Projekte werden auf die Unterkunftskomponente folgen, wie z. B. die Komponente psychische Gesundheit.

Quelle: www.rtbf.be


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